Ausstellung, 2009
Ausstellung, 2009

»Zwischen zwei dünnen Kupferplatten steckt viel Holz und Dämmmaterial. Die Prospekte der Firma Hirsch strotzen vor Optimismus, während Fotografien von heute dem morbiden Charme des Verfalls ein schönes Denkmal setzen. Exponate einer gescheiterten Idee.«

Adolf Stock, Deutschlandfunk Kultur

Berlin, Ende der zwanziger Jahre. Die Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG entwickelt ein Fertighaus aus Kupfer, dem wetterbeständigen Material aus der eigenen Fabrik. Hunderte Häuser sollen entstehen, sie tragen Namen wie »Kupfercastell« und »Frühlingstraum«. Walter Gropius wird mit der Verfeinerung der Entwürfe beauftragt, doch dann kommt die Weltwirtschaftskrise.

Nach der Machtübernahme Hitlers inseriert die Firma in der Jüdischen Rundschau: »Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen.« Die Fertighäuser heißen nun »Jerusalem«, »Tel Aviv« und »Libanon«.
Heimatcontainer ist eine architekturgeschichtliche Spurensuche in Deutschland und Israel: was ist Heimat und was könnte sie sein? Friedrich von Borries und Jens-Uwe Fischer haben sich dazu in Deutschland und Israel auf die Spuren der Erbauer und Bewohner der Kupferhäuser gemacht und mit ihnen darüber gesprochen, was Heimat ist und sein könnte.

Eine Ausstellung in den Meisterhäusern der Stiftung Bauhaus Dessau.
Kuratoren: Friedrich von Borries, Jens-Uwe Fischer
Beteiligte Künstler:innen: Daniel Bauer, Hannes Gieseler, Annette Kelm, Wiebke Loeper, Bas Princen

Zugehörige Projekte

Publikation

Heimatcontainer

Deutsche Fertighäuser in Israel. Eine Architektur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Berlin, Ende der zwanziger Jahre. Die Hirsch Kupfer- und Messingwerke AG entwickelt ein Fertighaus aus Kupfer, dem wetterbeständigen Material aus der eigenen Fabrik. Hunderte Häuser sollen entstehen, sie tragen Namen wie »Kupfercastell« und »Frühlingstraum«. Walter Gropius wird mit der Verfeinerung der Entwürfe beauftragt, doch dann kommt die Weltwirtschaftskrise. Nach der Machtübernahme Hitlers inseriert die Firma in der Jüdischen Rundschau: »Nehmen Sie ein Kupferhaus mit nach Palästina. Sie wohnen bei größter Hitze in kühlen Räumen.« Die Fertighäuser heißen nun »Jerusalem«, »Tel Aviv« und »Libanon«.