Mit wissenschaftlichen und künstlerischen Methoden bestehende Wissensstände hinterfragen und neue Perspektiven auf Wirklichkeit eröffnen. Die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart und der Art, wie ihre Geschichte erzählt wird, ist Voraussetzung für ihre Veränderung.

Nur wer sich auf bestehende Strukturen einläßt, kann sie verändern. Nur wenn man in die Welt eintaucht, kann man sie transformieren. Ein schmerzhafter Prozess, denn das Ideal trifft auf eine Wirklichkeit, und scheitern gehört dazu. Das Ergebnis dieser Prozess ist manchmal ein Kompromiss. Wichtig ist nur, nicht aufzugeben.

Erfahrungen und Wahrnehmungen, Ängste und Wünsche, Zukunftsimaginationen und Handlungsoptionen darstellen; subjektiv und spannungsvoll als Roman, Film oder Theaterstück. Erzählungen eröffnen Möglichkeitsräume, denn sie vermitteln, das alles auch anders sein könnte.

Um etwas zu verändern, müssen wir Ideen vermitteln und uns gemeinsam über Möglichkeiten austauschen. Deshalb ist es wichtig, gesellschaftliche Probleme und wissenschaftliche Erkenntnisse sinnlich zu veranschaulichen, damit wir gestalterische Lösungsansätze gemeinschaftlich erleben können.

Entwerfen ist das Gegenteil von Unterwerfen. Wer entwirft, ist bereit, für sein Leben Verantwortung zu übernehmen: Materielle und räumliche Projekte, die die Wirklichkeit verändern können. Lustvoll und minimalistisch, spielerisch und zielorientiert, humorvoll und pragmatisch, nachhaltig und verschwenderisch.

Sich vorstellen, das alles ganz anders sein könnte. Denn ohne Zukunftsbilder, ohne Vorstellungsvermögen ist keine Veränderung und keine Gestaltung möglich. Wir müssen uns Möglichkeiten eines anderen Lebens erarbeiten. Und manchmal gehört zum Träumen auch dazu, sich seine Albträume einzugestehen.